Schulsport

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Vom Schulturnen zur Bewegungserziehung
Mit dem Ende des 1. Weltkieges vollzog sich im Rahmen der Schulreform auch die Veränderung der körperlichen Erziehung und des Schulturnens. Die Gestalter des neuen österreichischen Schulturnens, Karl Gaulhofer und Margarete Streicher, prüften das Angebot der zeitgenössischen Bewegungskultur mit dem Maßstab der „Pädagogik vom Kinde aus“ und des schulischen Erziehungsauftrages. Dieses integrative Schulturnkonzept fand unter der Bezeichnung „Natürliches Turnen“ rasche Anerkennung. Anfang der 30er Jahre kam diese Entwicklung zum Stillstand. Die faschistischen Ideologieen führten zu einer Militarisierung der Gesellschaft, und auch das Schulturnen hatte diesem Programm zu dienen: Versportlichung, einseitige Leistungsbetontheit, Bevorzugung der hart machenden Übungen, die rassistisch ausgerichtete deutsche Gymnastik und die Übungen der vormilitärischen Ausbildung bildeten das Programm.

Bei der Wiedererrichtung der Leibeserziehung nach dem 2. Weltkrieg knüpfte man am „Natürlichen Turnen“ an. Es entstand eine geistige und theoretische Gestalt der Leibeserziehung, die in vielem dem Schulturnkonzept der 20er Jahre ähnlich war. Sinngebung, Erziehungsabsichten, Organisationsformen und Unterrichtsmethoden behielten ihre reformpädagogische Gültigkeit. Die Pädagogik vom Kinde aus, die Auffassung, dass Leibeserziehung ein Teil der Gesamterziehung sei, die Wertschätzung der induktiven Unterrichtsmethode (Bewegungsaufgabe) und die Distanz zum Rekordstreben des außerschulischen Sports prägten auch die „Idee und Gestaltung der Leibeserziehung“ in dieser Epoche.

Zwischen 1970 und 1990 fand auch in Österreich die Versportlichung der Leibeserziehung statt.
Die gesellschaftliche Bedeutsamkeit des Sports, das Freizeitverhalten und die durch den Bewegungsmangel bedrohte Gesundheit waren wichtige Argumente für die Versportlichung der Leibeserziehung, für die Entwicklung der Sportdidaktik als Theorie des schulischen Sportunterrichts und für die Aufnahme der Vereinssportarten in die Praxis des Schulsports.

Die zukünftige Entwicklung der österreichischen Leibeserziehung wird von den Begriffen Bewegung, Bewegungserziehung und Bewegungskultur geprägt sein. Sportliche, spielerische, gestalterische, gesundheitsorientierte und erlebnishafte Bewegungshandlungen sind die stofflichen Ansatzpunkte für die Zielsetzung einer individuell geprägten Bewegungskultur.

Badminton an der GRG II Zirkusgasse
Angeregt durch zwei Schüler – die Vereinsspieler Fian und Cejnek – besuchte ich eine Fortbildung zum Thema Badminton und absolvierte gleich darauf die Übungsleiterausbildung. Zwei Mädchen und eben diese zwei Burschen bildeten das erste Badmintonteam der Zirkusgasse. Durch die beiden ‚Profis‘ stellte sich auch schnell der Erfolg ein. Landessieger und danach die erste Teilnahme am ‚Bundesfinale‘. Hier holten „wir“ den 4. Rang.In den nächsten Jahren wollten immer mehr SchülerInnen Badminton lernen. Nach einigen Jahren und Landesmeistertiteln wurde eine unverbindliche Übung ‚Badminton‘ für die 3. und 4. Klassen an der Zirkusgasse eingeführt. Kurz darauf eine weitere Übung für die Oberstufe. Die Übung wurde und wird koedukativ geführt. Einzelne Talente konnten entdeckt und gefördert werden. In weiterer Folge wurde eine Zusammenarbeit mit einem Verein, um Talente bestmöglich zu fördern, angestrebt und mit WAT11 Simmering gefunden. Durch den ungebremsten Boom des Badmintons an der Zirkusgasse und die breite Unterstützung durch Lehrer und Direktion konnte eine kleine Schwerpunktbildung institutionalisiert werden. Als sich eine Klasse geschlossen zur unverbindlichen Übung anmeldete, war die Idee einer ‚Badmintonklasse‘ geboren. (Mag. Schimpfössl)
Gottfried Gassenbauer – Hammerwurf-Weltmeister
„Prof. Gert Nöster verstand es auch im Turnen Spaß zu vermitteln. Spaß an der Bewegung, Spaß an der Gruppe. Er hatte auch das „Gspür“ dafür, wie er wen motivieren konnte. Mit Freude erinnere ich mich an eine Turnstunde in der wir uns mit der Flugrolle über ein Hindernis wuchten mussten. Als einziger überquerte ich drei übereinander gestapelte Langbänke und einen Medizinball. Zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich das erhebende Gefühl, besser zu sein als alle anderen.“
(Gottfried Gassenbauer – Festschrift 100 Jahre Zirkusgasse).
Gert Nöster – Olympiateilnehmer 1972
Gert Nöster – der Geschichts- und Turnlehrer von Gottfried Gassenbauer – war selber ein erfolgreicher Sportler. Er hat sich mit der Vereinsstaffel des ULC Wildschek für die 4 x 100 m Laufbewerbe bei den Olympischen Spielen 1972 in München qualifiziert.

Bewegung und Sport
Der Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung junger Menschen in körperlicher, kognitiver, emotionaler und sozialer Hinsicht wird durch die Führung des Pflichtgegenstandes ‚Bewegung und Sport‘ Rechnung getragen. Neben dem Pflichtgegenstand ‚Bewegung und Sport‘ können von den Schulen unverbindliche Übungen ‚Bewegung und Sport‘ angeboten werden, die der Vertiefung, Ergänzung oder Erweiterung der Lerninhalte des Pflichtgegenstandes dienen. Vielfältige Inhalte (von Ballspielen über Jazzdance bis Klettern oder Rudern) werden angeboten. Eine Erhebung hat ergeben, dass zumindest die Hälfte aller österreichischen Schülerinnen und Schüler, die unverbindlichen Übungen ‚Bewegung und Sport‘ – vorrangig mit der Zielsetzung „Vorbereitung auf Schulwettkämpfe“ – besuchen.

Sporthauptschulen und Sport-NMS
Das Hauptmerkmal dieser Schulform ist eine Anhebung um 3-4 Wochenstunden im Unterrichts­gegenstand ‚Bewegung und Sport‘ gegenüber einer Normalhauptschule/NormalNMS. Dazu kommen noch unverbindliche Übungen, eine vermehrte Teilnahme an Wettkämpfen und eine höhere Anzahl an Schulveranstaltungen (Winter-und Sommersportwochen). Sporthauptschulen und Sport-NMS haben die Zielsetzung, im Sport talentierte Schülerinnen und Schüler zu fördern. Schulsportwettbewerbe sind für die meisten Schülerinnen und Schüler Höhepunkte ihrer Schullaufbahn und bieten vielen Kindern und Jugendlichen, die keinem Sportverein angehören, die Chance, Wettkampfsituationen wie Sieg und Niederlage zu erleben und zu meistern! Die Bundesfinalveranstaltungen der Schulen haben einen festen Platz im österreichischen Sportgeschehen. Diese Feste der Jugend gehen weit über die sportlichen Auseinandersetzungen hinaus und bringen oft unvergessliche Erlebnisse für unsere Schuljugend.

Schulen mit sportlichem Schwerpunkt
Die Schulautonomie erlaubt jeder Schule im Sinne der Profilbildung einen Schwerpunkt in ‚Bewegung und Sport‘ zu setzen. Diese Entscheidung verlangt ein gegenüber der Normalform der jeweiligen Schule vermehrtes Bewegungsangebot oder sogar bewegungsorientierte Gegenstände bzw. Projekte.
Die Volksschule Wittelsbachstraße 6 hat Schwerpunkt­klassen für Bewegung und Sport. Der Campus Gertrude Fröhlich-Sandner in der Ernst-Melchior-Gasse 9 und die Neue Mittelschule Pazmanitengasse 26 bieten ein brei­tes sportliches Angebot. Das umfangreiche sportliche Angebot in der GRG II Zirkusgasse 48 ist schwerpunkt­mäßig auf Badminton ausgerichtet. Der Unterricht wird nach dem BWF (Badminton World Federation) Schul­programm „Shuttle Time” erfolgen. Die Lehrer sind aus­gebildete „Shuttle Time“ Trainer! Die Schule hat schon seit einigen Jahren eine erfolgreiche Kooperation mit dem Badmintonverein WAT11.