Max Reinhardt

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Der filmbegeisterte Theatermann

Max Reinhardt, recte Maximilian Goldmann, wurde am 9.9.1873 in Baden bei Wien als Sohn ungarischer Eltern geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in der Leopoldstadt. Neben einer Banklehre nahm er privaten Schauspielunterricht, debütierte 1890 in Wien und ging bald darauf nach Berlin, wo er als Schauspieler arbeitete, Regie führte, einige Theater leitete und eine Schauspielschule eröffnete.

1920 war Reinhardt wesentlich an der Gründung der Salzburger Festspiele und 1929 an der Etablierung der nach ihm benannten Wiener Schauspielschule beteiligt. Nach der Machtergreifung arbeitete er in den USA und in Wien, bis er endgültig in die USA emigrierte und 1940 amerikanischer Staatsbürger wurde. Am 31.10 1943 starb Max Reinhardt in New York. Max Reinhardt war schon früh am Medium Film interessiert. 1910 veranlasste er die Aufzeichnung der Pantomime Sumurum. 1912 entstand eine „Kinematographische Reproduktion“ von Mirakel.

1913/14 schloss Reinhardt mit der Berliner Projektions-AG „Union“ (PAGU) einen Vertrag für die Regie der beiden Stummfilme Die Insel der Seligen (in Österreich Im Traumland) und Eine venezianische Nacht, der Adaptation eines Vollmoeller-Stücks. Bei beiden Filmen kam es zu Problemen: Die Insel der Seligen enthielt erotische Nacktszenen, die laut Zensuranweisung herausgeschnitten werden sollten. Beim zweiten Film kam es in Venedig zu Protesten und Behinderungen der Dreharbeiten durch Venezianer.

In den USA war Reinhardt nur für einen Film verantwortlich. A Midsummer Night´s Dream (1935), eine Verfilmung seiner 1934 anlässlich der Kalifornischen Festspiele entstandenen Produktion des Shakespeare-Stücks. Reinhardt arbeitete dabei mit William (Wilhelm) Dieterle zusammen. Reinhardts 1938 in Hollywood eröffnete Schauspielschule „Workshop of Stage, Screen and Radio“ bestand bis 1942.