Gisela Werbezirk

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Bühnenstar in Wien – Filmstatistin in Hollywood

Gisela Werbezirk wurde am 8.4.1875 in Preßburg, wo ihr Vater Sekretär am Stadttheater war, geboren. Ihre Theaterkarriere begann 1902 als Chorsängerin in Troppau, danach trat sie in ihrer Heimatstadt auf. Josef Jarno entdeckte sie dort und engagierte sie für seine Wiener Bühnen (Theater in der Josefstadt und Lustspieltheater im Prater). Bald spielte sie auch an anderen Theatern in Wien. Schlagfertigkeit und Wortwitz machten sie zu einer beliebten Komikerin. Sie war auch in Wiener Kabaretts und auf Bühnen in Berlin und der CSR gefragt.

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit lag auf der Darstellung starker, jüdischer Frauen in „Leopoldstädter Lokalpossen“ in der Rolandbühne. Die Rollen als „Paula Pelikan“, „Mali Epstein“, „Hilde Pessl“ und „Frau Breier“ wurden speziell für sie geschrieben. Ein typischer Plot war, dass eine mittelalte Frau aus der „rückständigen Provinz“ nach Wien – meist in die Leopoldstadt – kam, wo ihr Sohn in Schwierigkeiten geraten war, und mit Mutterwitz und Lebenserfahrung alle Probleme löste. Im 1923 von Karl Farkas in der Rolandbühne inszenierten Stück Frau Breier aus Gaya wurden Szenen aus der Provinz und die Ankunft der Frau Breier (Werbezirk) am Nordbahnhof in Wien in Form eines Stummfilms gezeigt. Schon davor hatte Werbezirk in Stummfilmen gespielt, z. B in Das vierte Gebot (1914; Regie C. R. Friese), Der Viererzug (1917; Regie C. Wilhelm), Das Kind meines Nächsten (1918; Regie E. Zangenberg), Die Stadt ohne Juden (1924; Regie H. C. Breslauer). Tonfilme wie Das Kabinett des Dr. Larifari (1930; Regie R. Wolmuth) und Wenn die Liebe Mode macht (1932; Regie F. Wenzler) folgten.

1938 verließ Werbezirk mit ihrer Familie Österreich und kam schließlich in die USA. Sie spielte dort auf Exilbühnen und verkörperte unter dem Namen Giselle Werbiseck kleine Filmrollen. Sie starb am 15.4.1956 in Hollywood.


Filmrollen in den USA
The Hunchbak of Notre Dame (1939; Regie William Diterle)
Girls under 21 (1940/41; Regie Max Nossek)
So Ends Our Night (1941; Regie John Cromwell)
That Uncertain Feeling (1941; Regie Ernst Lubitsch)
Tough As They Come (1941/42; Regie William Nigh)
Above Suspicion (1943; Regie Richard Thorpe)
Chetnicks! The Fighting Guerillas (1943; Regie Louis King)
Women in Bondage (1943; Regie Steve Sekely)
The Hairy Ape (1944; Regie Alfred Santell)
Wonder Man (1945; Regie H. Bruce Humberstone)
A Scandal in Paris (1946; Regie Douglas Sirk)
Bride of the Gorilla (1951; Regie Curt Siodmak)