Wilhelmine Rix

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Pasta Pompadour auf der Wiener Weltausstellung
Wilhelmine Rix, 1829-1894, kam wahrscheinlich mit ihrer Familie aus Budapest nach Wien. Laut Wiener Adressbuch wohnte die „Med.-Doctors-Witwe und Schönheitspastafabrikantin“ einige Jahre in der Leopoldstadt, Große Mohrengasse 14 und ab 1874 im 1. Bezirk, Adlergasse 12.

Sie stellte die Kosmetik-Marke Pompadour her und gehörte zu den wenigen Frauen, die auf der Wiener Weltausstellung ihre eigenen Produkte präsentieren durfte. Sie war in der Gruppe 3, Chemische Industrie, wo der Frauenanteil bei nur 1,1 % lag, mit ihrer Original Pasta Pompadour vertreten. Auch im offiziellen Gesamtkatalog hatte sie einen eigenen Eintrag, ebenso wie ihr Sohn Anton Rix, der Toilettenseifen ausstellte. Anton Rix war zusammen mit seinem Bruder Julius Inhaber der Kurzwaren- und Galanteriehandlung in der Praterstraße 16, Wien 2, hinter der Firma stand allerdings ihre Mutter Wilhelmine.

Ob sie selbst die Rezeptur zur Kosmetikmarke Original Pasta Pompadour entwickelt hat, ist unbekannt. Die Pasta soll pulverisierte Mandeln und Cold Cream enthalten haben. Wilhelmine Rix war eine tüchtige Geschäftsfrau und hatte Sinn für Marketing. Sie ließ ein Gutachten über die Unbedenklichkeit der Zutaten ihrer Pasta erstellen und machte eifrig Werbung. Werbeanzeigen gab es u. a. im Figaro 1873, in der Laibacher Zeitung 1900 und in der Budapester Zeitung 1897. Sie versprach ihren Kundinnen, was uns die Kosmetische Industrie auch heute noch verspricht: „Wiener Frauen verdanken ihre Schönheit dem Gebrauche der angenehmsten, wirkungsvollsten berühmtesten Original Pasta Pompadur. Sie verleiht einen blonden, schönen, faltenlosen Teint bis ins späteste Alter und vertreibt unter Garantie Sommersprossen, Leberflecke, Narben, Wimmerl und Unreinlichkeiten der Haut, überzieht die Haut sofort mit milchartiger Weiße, die selbst nach dem Waschen auf dem Gesicht haftet.“

Auch Formulierungen wie „von Ärzten empfohlen“ und Hinweise auf die begeisterte Reaktion von „Madam Geistinger und anderen Schauspielern und Sängern“ finden sich in ihren Werbeanzeigen. Die Pasta Pompadour wurde sogar im British Journal of Homeopathy besprochen. Wilhelmine Rix bot Probetuben und Tiegel für 6 Monate an, zu beziehen über Kontaktadressen in Laibach, New York und Wien in der Praterstraße 16, Wien 2.

Wilhelmine Rix starb 1894 in Wien und wurde auf dem israelitischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs beigesetzt.