Vivarium und Praterwiesen

Hans Christian Andersen | Michael Denis | Ernst Hinterberger | Carl Meisl | Felix Salten | Adalbert Stifter | Wurstelprater | Grüner Prater | Hauptallee | Lusthaus | Venedig in Wien | Riesenrad | Vivarium und Praterwiesen | Feuerwerk | Sport | Weltkriege | Gaststätten | Tier- und Menschenschauen | Ausrufer, Zauberer …

Am Anfang der Hauptallee wurde 1873 ein Aquarium eröffnet, das später zum Vivarium erweitert wurde. 1903 wurde daraus eine biologische Forschungsstätte. Das Gebäude wurde 1945 zerstört.

Wie schaut es im Vivarium aus? Wie in der Grottenbahn! Nur daß man nicht fährt. Man geht durch niedrige dämmrige Gänge, und hinter riesigen Glasscheiben, darstellend die Vorderwände von gewaltigen Glasbecken – jedes enthält 4000 Liter Meerwasser – hinter riesigen Glasscheiben lebt eine andere Welt. Magischen Schimmer strahlt sie aus, die Welt der Meerestiefe, alle Regenbogenfarben…

Adelbert Muhr: Seepferdchen und Haifische. In: Praterbuch (Erinnerungen, 1947)

Auf der Jesuitenwiese findet seit 1947 das jährliche „Volksstimmefest“ der KPÖ statt. Auch die Hundezone bei der Jesuitenwiese wurde literarisch erfasst.

Von Anfang an versucht die KPÖ die Wiener mit populären Vergnügungen in den Prater zu locken. Beliebte Volksschauspieler und Confèrenciers, Jahrmarktspiele, Langos und frittierte Burenwurst, die sogenannten Praterknöpfe, ergänzen die politischen Parolen. […]
Der Prater wurde aber auch zu einem Experimentierfeld für neue Kulturtechniken und Alltagspraktiken. So wurden auf der Jesuitenwiese zum Beispiel ab 1894 Fußballspiele ausgetragen, und zwar vom Vienna Football und Cricket Club, den sogenannten Cricketern, einem Verein von in Wien lebenden Engländern. 1913 gab es sogar den Plan, auf der Praterwiese ein großes Stadion zu errichten.

Fanny Blissett: Jesuitenwiese (Roman, 2014)

[…] weil >>Prater<< zum Beispiel sich bald darauf mit >>Jesuitenwiese<< zu identifizieren begann und >>Jesuitenwiese<< mit Fußballspielen […]

Friedrich Torberg: Auch das war Wien (Roman, 1984, verfasst 1938/39)

Tatort bei sämtlichen Verbrechen war nämlich die Hundezone im Prater, […] Wie überall in der Stadt gibt es auch im Prater eine ganze Reihe von Hundeauslaufplätzen. Der, von dem hier die Rede ist, erstreckt sich von der Jesuitenwiese bis zur Hauptallee und wird seitlich von der Arenawiese und der Stadionallee begrenzt; er ist der größte und für Elli und ihren Hund zu Fuß
einfach zu erreichen.[…]
Für uns Hunde ist der Auslaufplatz ein wahres Paradies. Bäume aller Art zum Haxlheben, Sträucher zum Herumschnüffeln, weite Rasenflächen zum Herumtoben, Gras zum Wälzen, jede Menge Artgenossen zum Spielen und Herumbalgen, und als besonderen Luxus gibt es sogar einen Hydranten, um den Durst zu stillen und im Wasser zu planschen.[…]

Helga Anderle: Das Phantom der Hundezone. Von bösen Radfahrern und lieben Hunden. In: Edith Kneifl: Tatort Prater (Kriminalgeschichten, 2012)