Riesenrad

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Das Riesenrad wurde – mit 30 Waggons – am 3. Juli 1897 eröffnet. Nach Bränden im 2. Weltkrieg wurde es restauriert, fährt seitdem aber nur mehr mit 15 Waggons.

Schon von Weitem konnte er das Riesenrad sehen, aber erst als er direkt darunter stand, konnte er die wahren Ausmaße dieses wunder­baren, stählernen Ungetüms ermessen. Das Riesenrad war nicht einfach nur groß, es war gigantisch. Die Wolken schienen kaum höher als der höchste Stahlträger zu hängen. Die Fahrgäste in den obersten Gondeln waren klein wie Insekten […]

Robert Seethaler: Der Trafikant (Roman, 2012)

Das Riesenrad drehte sich langsam, stand still und drehte sich weiter. Die gigantische Eisenkonstruktion, hell beleuchtet in ihrem unteren Teil, wuchs in der Nacht empor und verdämmerte in der verschleierten Dunkelheit des regnerischen Himmels. Rot, blau und grün schimmerten hoch oben die blassen Sternchen der Glühlampen. Sie bildeten einen riesigen Kreis und der Kreis rollte langsam durch die Nacht, ohne seinen Standort zu verändern.

Walter Süß: Mord im Riesenrad (Feuilleton-Kriminalroman, 1934)

s risnradl drunt im broda
is a woschechta weana:
waas da deife wia laung sa si scho draat
oiweu im kraas – gaunz laungsaum
imma schee bomali nua net hudln
weu do schaut niks gscheits ausse
obwoi sa si draat wiara aundas radl
kummts net weida bleibts oiweu auf an flek bikn
rent nua im kraas wia bledsinich
s risnradl drunt im broda
is a woschechta weana

Manfred Chobot: s risnradl (Gedicht, 2000)

Und dann kommt der Krieg, eine schreckliche Zeit
Und im Prater verbrennt jedes Haus,
alles wurde Asche, nur eins steht noch heut,
unser Riesenrad. Das halt`t was aus.

Peter Wehle (Gedicht, undatiert)

Willst Du wie ein Vogel schweben?
Dann besteig` das Riesenrad:
Es wird dir Falkenflügel geben,
Ein Glück, das in der Höhe naht.

Oleksander Ivanovych Olez (Gedicht ohne Titel, 1919)

>> Wissen Sie, daß es Menschen in Wien gibt, gebildete Menschen, wohlgemerkt, die noch nie im Riesenrad gefahren sind? <<

Helmut Qualtinger: Der Wiener Prater oder Die schönste Illusion der Gegenwart. Schießbudenfiguren, Watschenmänner und das Ringelspiel des Lebens. (Kurzprosa, 1986)