Nobelpreisträgerin 2045

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Volkertplatz – Denkmal für eine Nobelpreisträgerin
Das Denkmal ist einer Frau gewidmet, die von den Künstlern Helmut & Johanna Kandl erfunden wurde – also fiktiv ist. Diese in Wien geborene Frau, Tochter aus einer Immi­grantenfamilie, hat im Jahr 2045 den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen. Als Datum für die Errichtung des Denkmals wird das Jahr 2055 angegeben.

Das Denkmal besteht aus einem Glaskubus, in dem eine Waage steht. Die Waage im Denkmal nimmt Bezug auf die Gerechtigkeit im Handel(n), sei es nun durch die Verkaufswaage der Markthändler oder die erhoffte zwischenmenschliche Balance der Bewohner des Grätzls. Darunter wird auf vier Plaketten in den Farben Rot, Blau, Gelb und Grün in verschie­denen Sprachen dieser fiktiven Frau gedacht, die 20 Jahre im Volkertviertel gelebt hat. Ihr Name ist aus der Unterschrift nicht zu ent­ziffern.

Zusätzlich haben die Künstler einen 15minütigen Begleitfilm mit dem Titel Prominente erzählen aus ihrer Kindheit gedreht, der in dieser Ausstellung zu sehen ist. In diesem Film werden Lebensweg und Umfeld der fiktiven Nobelpreisträgerin im Volkert­viertel nachzeichnet, das zu 40% aus Zuwanderern aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei und den arabischen Staaten geprägt ist. Im Begleitfilm wird das Symbol der Waage noch einmal aufgenommen z. B. durch das Spiel der Kinder auf der Wippe bzw. durch Nennung des Titels der For­schungs­arbeit (Fair Balance Study) der Wissenschaftlerin, die 2045 zum Nobelpreis geführt hat.

Das Künstlerehepaar Helmut & Johanna Kandl schuf das Denkmal 2006 im Rahmen des Projekts Ge­schichte(n) vor Ort, in dem mit künstlerischen Mitteln auf die Besonderheiten des Volkertviertels in der Leopoldstadt eingegangen werden sollte.