Marie Pertl

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Erfolgreiche Geschäftsführerin des dritten Kaffeehauses
Marie Pertl, 18??-1911, wurde – wie so viele Frauen in ihrer Zeit – durch den Tod ihres Mannes Unternehmerin. 1886 erwarb der Restaurateur Carl Wenzel Pertl das Dritte Kaffeehaus, das letzte der drei in der Hauptallee befindlichen Kaffeehäuser im Prater, Wien 2 (Praterhütte 12). Zuvor hatte Anton Ronacher hier vorwiegend Singspiele und Possen, aber auch Operetten Offenbachs in dem deshalb als Sommer-Orpheum bezeichneten Lokal aufführen lassen. Carl Wenzel Pertl bekam 1887 eine Singspielhallen-Konzession und gestaltete das Etablissement in Richtung Varieté um. Dabei konnte er auf die Künstler des von ihm geführten Danzers Orpheum im 9. Bezirk zurückgreifen.

Nach dem Tod ihres Mannes 1894 führte seine Witwe Marie dieses Prater-Etablissement mit großem Erfolg weiter. Ab 1896 wurden auch Einakter-Possen und wieder Operetten gezeigt. Für die Aufführungen gab es eine eigene Bühne, genannt „Edengarten“. Ab 1906 findet man die Bezeichnung Varieté Cabaret „Zum lieben Augustin“, wo ab Sommer 1908 regelmäßig die Budapester Orpheumsgesellschaft auftrat. Die Besitzerin erwies sich als geschickt bei der Auswahl der Künstler, regelmäßig gab es auch Konzerte.

Nach ihrem Tod 1911 wurde das Unternehmen von ihrem Sohn Karl Ludwig Pertl weitergeführt. In der Todesanzeige wird das Alter der erfolgreichen Unternehmerin nicht erwähnt. Das Dritte Kaffeehaus brannte als einziges der drei Kaffeehäuser an der Hauptallee 1945 nicht ab und war bis 1962 in Betrieb. An der Stelle des Dritten Kaffeehauses findet sich heute ein Bowling Center. Das Dritte Kaffeehaus brannte als einziges der drei Kaffeehäuser an der Hauptallee 1945 nicht ab und war bis 1962 in Betrieb.