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JURA SOYFER Politischer Schriftsteller geb. 08. 12. 1912 Charkow gest. 16. 02. 1939 Buchenwald |
JOSEPH ROTH Schriftsteller, Journalist geb. 02. 09. 1894 Schwabendorf bei Brody, Ostgalizien, gest. 27. 05. 1939 Paris |
![]() Mit 15 Jahren begann Jura Soyfer sozialistische Schriften zu studieren und wurde überzeugter Marxist. 1927 trat er dem Verband Sozialistischer Mittelschüler bei und wirkte in der Agitpropgruppe „Blaue Blusen“ mit. 1929 wurde er Mitglied des „Politischen Kabaretts“ der Sozialdemokraten. Dort sammelte er erste Erfahrungen im szenischen Schreiben. Ab Dezember 1931 erschienen wöchentlich politische Satiren von Soyfer in der Arbeiter-Zeitung und in der sozialdemokratischen Wochenschrift „Der Kuckuck“. Im KZ Dachau schuf Soyfer zusammen mit dem Komponisten Herbert Zipper das bekannte Dachau-Lied mit dem Refrain: „Doch wir haben die Losung von Dachau gelernt, |
![]() In Brody besuchte Joseph Roth zunächst die jüdische Gemeindeschule und danach das deutschsprachige Gymnasium. Er übersiedelte nach dem Studienbeginn nach Wien, wo er 1914 Philosophie und Germanistik inskribierte. 1916 meldete er sich als Freiwilliger an die Front. Er wurde im Pressedienst in Galizien und in Wien eingesetzt. Nach dem Kriegsende und dem Zusammenbruch der Monarchie erlernte Joseph Roth das journalistische Handwerk in der Redaktion der neu gegründeten Wiener Tageszeitung „Der neue Tag“. Als die Zeitung eingestellt wurde, übersiedelte Roth nach Berlin, wo er für die „Neue Berliner Zeitung“ und den „Berliner Börsen-Courier“ tätig war. Ab 1922 arbeitete er beim Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands „Vorwärts“, in dem er die Beiträge mit „Der rote Joseph“ zeichnete. Trotz hoher Honorare plagten Roth Geldsorgen, die aus seiner Alkoholsucht, seiner Freigiebigkeit und den hohen Kosten für die Behandlung seiner an einer schweren psychischen Krankheit leidenden Frau Friederike resultierten. Er schrieb satirische Gedichte und Feuilletons, Zeitungsromane und Reportagen über Reisen nach Russland, Polen, Albanien und Italien. Seine Feuilletons machten Roth zu einem der angesehensten Journalisten im Deutschland der 1920er Jahre. Die Wandlung vom gesellschaftspolitisch engagierten Reportagenschreiber zum Romancier vollzog Roth mit seinem literarischen Werk: “Hiob“. 1932 schließlich erschien „Radetzkymarsch“, das Werk, das ihn weithin berühmt machte und an das der Roman „Die Kapuzinergruft“ (1938) anschloss.
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