Katharina Hackl

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Warm-und Kaltbaden „zum scharfen Eck“
In der Leopoldstadt beim scharfen Eck direkt an der Donau gab es um die Jahrhundertwende (19./20.Jh.) mehrere private Badeanstalten mit Wannenbädern zur Körperpflege. Die Unternehmerin Katharina Hackel, 1758-1826, die aus Oberösterreich stammte, bemühte sich 1799 um eine Konzession zum Betreiben der Kalt- und Warmbadeanstalt „zum scharfen Eck“ Leopoldstadt Nr. 523 (Leopoldstadt Nr. 11, heute Obere Donaustraße 87). Sie war mit ihrem Mann, Besitzer einer Tombola, zu Geld gekommen. Da er 1794 aus politischen Gründen inhaftiert wurde, konnte sie über das Geld verfügen und führte die Badeanstalt alleine.

In dem von ihr gekauften Haus fand sich bereits eine ältere Badeanstalt, daher brauchte sie diese nur zu modernisieren, um ins Badegeschäft einzusteigen. In den Jahren 1801-1804 machte sie in der Wiener Zeitung mehrfach auf ihren Betrieb durch Anzeigen aufmerksam. Geöffnet war täglich von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends, aber es gab auch die Möglichkeit warme Bäder für zu Hause zu bestellen. In den Zimmern ihrer Badeanstalt war für Bequemlichkeit und Reinlichkeit gesorgt, Schwefel- und Kräuter­bäder waren im Angebot und auch Wäsche konnte gestellt werden. Im Winter waren die Zimmer der Anstalt beheizt. Nebenbei hatte Katharina Hackel auch Geschäftsbeziehungen zu einer Buchhandlung im 1. Bezirk, denn dort konnten die Kunden Bäder für zu Hause bestellen.

Im Januar 1803 warb Katharina Hackel in der Wiener Zeitung für eine Bücherauktion mit 3780 Büchern, die am 3. Februar 1803 in ihrer Badeanstalt stattfinden sollte. Es handelte sich um Bücher aus dem Nachlass des Dichters Alois Blumauer, der 1798 in Wien verstarb und dessen Geliebte sie war.

Zusätzlich betrieb Katharina Hackel eine Kaltwasser-Badeanstalt in der Brigittenau nahe dem Augarten. Es ist nicht bekannt wie lange sie ihre Badeanstalten führte. Vermutet wird, dass sie am ersten Dianabad von 1810 finanziell beteiligt war, das zunächst auch nur Wannenbäder mit erwärmtem Wasser aus dem Donaukanal anbot. Die Häuser beim scharfen Eck wurden 1820 abgerissen. Katharina Hackel verstarb 1826 im Alter von 68 Jahren in Wien.