Henriette Fahrbach

Praterschlacht | Frauenbildung | Irma Schwager | Stella Klein-Löw | Henriette Fahrbach | Gisela Frankl | Therese Krones | Dora Keplinger-Eibenschütz | Veza Canetti | Else Feldmann | Berta Zuckerkandl | Stella Kadmon | Lise Meitner | Nobelpreisträgerin 2045 | Helene Koller-Buchwieser | Schwimmerinnen | Weltausstellung | Anna Sacher | Katharina Hackl | Marie Pertl  | Tina Blau

Musikerfamilie Fahrbach
Henriette Fahrbach, 1851-1923, entstammte der Wiener Musikerfamilie Fahrbach. Sie war eines von 17 Kindern des Musikers und Komponisten Joseph Fahrbach d. Ä. und seiner Frau Antonia. Von ihren Geschwistern waren mehrere als Musiker und Musikerinnen tätig. Am bekanntesten aus der Familie waren Vater und Onkel Philipp. Philipp war zunächst Flötist in der Kapelle von Josef Strauss Vater, vertrat ihn auch, wenn dieser auf Konzertreisen war und fungierte später als Kapellmeister der Hoch- und Deutschmeister. Henriette wurde von ihrem Vater unterrichtet, musste aber auch durch Näharbeiten mehrere Stunden am Tag zum Familienunterhalt beitragen. Sie war eine Virtuosin auf der Flöte, komponierte selbst und gab Musikunterricht. Unter anderem trat sie 1878 als Flötistin im Ehrbahr-Saal auf. Bereits 1873, damals war sie 22 Jahre alt, wurden ihre drei Liedkompositionen in der Vereinszeitschrift der Österreichischen Buchhändler-Korrespondenz gelistet: Opus 1 Heimweh, Text Agnes Franz; Opus 2 Der Traum, Text E.A. Poe; Opus 3 Was ist den Liebe [sic], Text Friedrich Halm.

Als Kapellmeisterin ihres Damenorchesters wurde sie vom Publikum gefeiert. Beliebt bei den Wienern war ihr 1883 veröffentlichter Konzertwalzer für Klavier Neu Wien Opus 15, der in dieser Ausstellung als Hörbeispiel zur Verfügung steht. Mehrere ihrer Musikhandschriften und Musikdrucke finden sich in der Wienbibliothek und in der Österreichischen Nationalbibliothek. Henriette Fahrbach heiratete 1894 im Alter von 43 Jahren den aus Hamburg stammenden Musiklehrer Franz Ehmki und hatte mit ihm einen Sohn. Gemeinsam mit ihrem Mann betrieb sie ab 1907 das Kaffeehaus „Grand Paris“, zunächst in der Großen Stadtgutgasse 28, Wien 2 und später in der Zirkusgasse 50, Wien 2. Dass sie dort auch mit ihrem Damenorchester auftrat, ist zu vermuten. Sie starb 1923 72jährig in Wien, ihr Grab findet sich auf dem Matzleinsdorfer Evangelischen Friedhof.