Helene Koller-Buchwieser

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Wiederaufbau der Pfarrkirche St. Leopold
Helene Buchwieser, 1912-2008, wurde in Wien geboren, besuchte die Volksschule der Barmherzigen Schwestern und das Reform-Realgymnasium in Wien. Nach der Matura studierte sie an der Technischen Hochschule Wien. Ihren Studienabschluss als Ingenieurin machte sie 1937 und ging danach auf eine Studienreise nach England.

Anschließend war sie dann mehrere Jahre im Unternehmen ihres Vaters Bruno Buchwieser als stellvertretende Betriebsleiterin tätig. Zwischendurch arbeitete sie für etwa ein Jahr als Architektin im Kunsthistorischen Museum Wien. Hier lernte sie ihren ersten Mann, den Kunsthistoriker Lothar Kitschelt – er kam aus dem 2. Weltkrieg nicht zurück – kennen. In zweiter Ehe (1947) heiratete sie Dr. Koller, einen gerichtlich beeideten Sachverständigen und Schätzmeister.

Ihre berufliche Entwicklung war geprägt durch ihren Vater, den Architekten und Baumeister Bruno Buchwieser, der sich vor allem in der Sakralarchitektur einen Namen machte. Gemeinsam mit ihrem Vater war sie am Wiederaufbau des Wiener Stephansdoms beteiligt. Von Anfang an lagen ihre beruflichen Interessen, ähnlich denen ihres Vaters, vor allem in der Kirchenbaukunst. Ab 1946 hatte sie ihr eigenes Architekturbüro in Wien.

1947 wurde sie mit der denkmalpflegerischen Wiederherstellung der stark zerstörten römisch-katholischen Pfarrkirche St. Leopold, Wien 2, beauftragt. Die erste Sanierung der Kirche erfolgte von 1946 bis 1948. Ebenfalls unter ihrer Leitung stand von 1959 bis 1961 die Außenrestaurierung der Kirche und die Renovierung des Pfarrhofs. Die Kirchturmsanierung musste bis 1984 warten.

In den 1950er- und 1970er-Jahren plante Helene Koller-Buchwieser zahlreiche soziale Wohnbauten, private Wohnhäuser und auch Kirchenneubauten in Wien und Umgebung. So entstanden 1954 von ihr im 2. Bezirk der Neubau des Wohnhauses in der Karmelitergasse 8 und 1965 ein privates Wohnhaus in der Böcklinstraße 7.

Die Pflege und Förderung christlicher Kunst lagen ihr ganz besonders am Herzen. Sie übernahm denkmalpflegerische Arbeiten, engagierte sich in der “Gesellschaft für Christliche Kunst” und gründete den “St. Helena-Verein zur Pflege der christlichen Kunst”.

Sozial engagierte sie sich besonders auf dem afrikanischen Kontinent. In der Republik Burkina Faso plante und baute sie Häuser für Jugendliche und Behinderte sowie eine Kirche. Helene Koller-Buchwieser starb 2008 im Alter von 96 Jahren in Hinterbrühl bei Mödling.