Gisela Frankl

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„… treffliche Pianistin und feinsinnige Compositeurin…“.
Wo Gisela Frankl, 1860-?,  geboren wurde, ist nicht bekannt. Sie lebte mit ihren Eltern in der Praterstraße 8 und gehörte zu den ersten Schülerinnen der Höheren Bildungsschule für Mädchen, die 1871 vom Wiener Frauen-Erwerb-Verein gegründet worden war.

Einer Notiz in der Zeitschrift Die Hausfrau (Verlag in Wien 2, Große Mohrengasse 29) ist zu entnehmen, dass sie im Sommer 1880 als Neunzehnjährige die Prüfung als Lehrerin für Klavier- und Harmonielehre mit Auszeichnung bestand. Später gründete sie ein privates Musikinstitut im 1. Bezirk, Tuchlauben 5. Über ein Kompositionskonzert der 28jährigen im Ehrbar-Saal mit stürmischen Beifall des Publikums berichtete die Österreichische Kunstchronik 1888. Eine glänzende Kritik brachte ihr auch ein Konzert 1891 in Rohitsch-Sauerbrunn (Ostslowenien) im Bad- und Reise Journal ein, wo sie eigene Kompositionen präsentierte und am Piano konzertierte, begleitet von der Opernsängerin Caroline Wogrinz und der Violinvirtuosin Amelie Ebner: „Das Programm wurde ….. mit einer Composition für Violine und Klavier eröffnet, worin sich Frl. Frankl als treffliche Pianistin und feinsinnige Compositeurin … erwies“.

Einige ihrer Musikhandschriften und Musikdrucke sind in der Wienbibliothek und der Österreichischen Nationalbibliothek archiviert. Über den Verbleib der Musikhandschrift der im Jahr 1881 komponierten Hochzeitshymne für Kronprinz Rudolf – Heil! dem hohen Caesar’s Sohne – ist nichts bekannt.
Das von ihr komponierte Festival March, op.63, ist Florence Sutro (alias Mrs. Theodore Sutro 1865–1906) gewidmet, die als erste Frau vom großen Konservatorium in New York einen Doktorgrad für Musik erhielt. Gemeinsam mit ihrem Mann Theodore Sutro trat sie für das Frauenwahlrecht ein. Ob Gisela Frankl sich auf Einladung des Ehepaares Sutro in New York aufhielt, als sie mit ihrer Schwester Regina Frankl durch Nordamerika reiste, ist nicht bekannt. Ihre Spur verlor sich danach.