Felix Salten

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Felix Salten wurde als Siegmund Salzmann 1869 in Pest (heute Budapest) geboren, vier Wochen danach zog die Familie nach Wien. Aus finanziellen Gründen musste er 16jährig das Gymnasium abbrechen und bei einer Versicherung arbeiten. Literarisch trat er erstmals 1889 mit einem Gedicht in Erscheinung. 1894 begann Saltens journalistische Karriere bei der Wiener Allgemeinen Zeitung. Ab 1902 schrieb er – teils unter dem Pseudonym „Sascha“ – für andere Blätter und erntete große Anerkennung. 1901 gründete er das Kabarett-Theater „Zum lieben Augustin“, das nur wenige Monate existierte. 1902 heiratete Salzmann – der offizielle Namenswechsel erfolgte erst 1911 – die Burgschauspielerin Ottilie Metzel. Er hatte einen sehr aufwändigen Lebensstil und war trotz guter Einnahmen immer hoch verschuldet. 1923 kam Saltens wohl größter Erfolg heraus, die Tiergeschichte „Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“. Nach dem „Anschluss“ emigrierte Salten zu seiner in der Schweiz verheirateten Tochter und starb 1945 verarmt in Zürich.

Salten kannte offensichtlich den Prater seiner Zeit sehr gut. 1910 beschrieb er im Essay „Fünfkreuzertanz“ das Tanzvergnügen, bei dem für den einzelnen Tanz bezahlt wurde. Im 1911 erschienenen Buch „Wurs­telprater“ schrieb Salten umfassend über die Attraktionen und über die Menschen im Vergnügungspark. Im Wurstlprater arbeiten beispielsweise Ausrufer, Meerestaucher, die „Dame ohne Unterleib“, Kleinwüchsige und „Riesen“, diverse Artisten, Gaukler und eine Wahr­sagerin – und auch Kellner in den Gasthäusern. An Attraktionen nennt Salten u. a. das Panoptikum, Ringelspiele, Schießbuden und das Kasperl­theater. Fünfkreuzertanz und Damenkapellen fehlen ebenso wenig wie Hinweise auf Praterstrizzis und Liebespaare.
Durch den hohen Viadukt, über den die Lokomotiven pfeifen, geht man die breite sonnige Straße hinunter zu den Buden. Unaufhörlich wimmelt es von Menschen unter den Säulen des Viaduktes, als sei hier eine Schleuse der großen Stadt geöffnet und wolle alles, was an Faulheit und Fröhlichkeit, an singendem Stumpfsinn und bummelndem Elend drinnen in dem geschäftigen Leben zwischen den hohen Häusern keinen Platz findet, ausströmen in ein riesiges Reservoir.

Das Buch „Josefine Mutzenbacher: Meine 365 Liebhaber“ wird Salten zugeschrieben. Die erste Ausgabe erschien 1925. Ein Kapitel darin spielt im Prater, wo die Prostituierte Mutzenbacher ihrem Geschäft nachgeht.