Ernst Hinterberger

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Ernst Hinterberger wurde 1931 in Wien in einfachen sozialen Verhältnissen geboren. Er ging nach einer Elektrikerlehre zur Polizei, musste aber die Ausbildung wegen einer Sehschwäche abbrechen. Er besuchte die Büchereischule der Gemeinde Wien und arbeitete in diesem Bereich, später war er Expedient in einer Fabrik. 1958 heiratet er. Hinterberger begann in den 1950er Jahren zu schreiben. Er verfasste typisch „Wienerisches“, u. a. Fernseh-Drehbücher („Ein echter Wiener geht nicht unter“ und „Kaisermühlen-Blues“) und verarbeitete dabei Erfahrungen als Gemeindebaumieter und als praktizierender Buddhist. Hinterberger starb 2012 in seiner Heimatstadt.

In den ab 1984 erschienenen Kriminalromanen Hinterbergers kommt der Prater immer wieder vor. „Jogging“ (1984) spielt größtenteils im Prater. Beim Lust­hauswasser wird ein Toter, der oft durch die Au gelaufen ist, gefunden. Der Schwerpunkt der Ermittlungen liegt im Prater, die Polizeibeamten verhören Huren, Budenbesitzer und im Prater campierende Sandler und kommen auch zum „volkstümlichen Andachtsort Maria Grün“. Wer sollte um diese Zeit auch die in einer kitschigen kleinen Grotte dargestellte Jungfrau Maria besuchen? Oder vor den vielen, oft vor Jahrzehnten an den Bäumen angebrachten, aber längst unkenntlich gewordenen Heiligenbildern, Email­vignetten oder Blechkreuzen beten? Derlei machten sowieso nur alte Weiber.

Der Prater hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Irgendwie war der Prater nicht mehr schön. Gar nicht mehr. Das ehemalige heimelige Wachzimmer Hauptallee stand verlassen und schaute wie ein Spukschloß aus. Im Garten des Restaurants „ Zum Butterfaßl“ richteten zwei Kellner die Tische her. Gäste gab es noch keine. Beinahe zögernd und wie probeweise fuhr der erste Zug der neuen Achterbahn bergan. Im Landhockey­stadion wurde ein zuschauerloses Damenmatch angepfiffen. Vor der Bowlinghalle lungerten ein paar armselige Burschen mit Irokesenschöpfen. […] Auf der Grünfläche mit den Tischen und Sitzbänken spielten ein paar alte Männer Karten. Es war eben ein typischer Frühsommersonntagsmorgen.

Der Prater kommt auch oft in anderen Kriminalromanen wie „Doppelmord“. (2005) und „Die Tote lebt“ (2006) vor, da der fiktive Polizist Trautmann gerne das „Schweizerhaus“ aufsucht. Hier treffen sich auch die lokalen Verbrechergrößen. In „Mord im Prater“ (2007) wird ein im Prater arbeitender Mann beim Praterrummel ermordet.