Anna Sacher

Praterschlacht | Frauenbildung | Irma Schwager | Stella Klein-Löw | Henriette Fahrbach | Gisela Frankl | Therese Krones | Dora Keplinger-Eibenschütz | Veza Canetti | Else Feldmann | Berta Zuckerkandl | Stella Kadmon | Lise Meitner | Nobelpreisträgerin 2045 | Helene Koller-Buchwieser | Schwimmerinnen | Weltausstellung | Wilhelmine RixAnna Sacher | Katharina Hackl | Marie Pertl  | Tina Blau

„Das Sacher, das bin ich, sonst niemand“
Anna Maria Fuchs, 1859-1930, wurde 1859 in der Leopoldstadt, Rotensterngasse 13 (damals Leopoldstadt 427) im Haus ihres Vaters, des wohlhabenden Fleischhauers Johann Fuchs, geboren. Mit 21 Jahren heiratete Anna 1880 den Hotelier Eduard Sacher (1843–1892).

Es war für Eduard Sacher die zweite Ehe. Er war der Sohn von Franz Sacher, dem Erfinder der später weltberühmten Sacher-Torte. Eduard war seit Jahren in der Gastronomie tätig. So eröffnete er im Prater 1871 das Restaurant am Hügel, das er auch während der Weltausstellung 1873 betrieb (Kaffeehaus am Konstantinhügel). Nach der Weltausstellung pachtete Sacher 1874 den Waldsteingarten an der Hauptallee im Prater und etablierte dort den Sachergarten, ein in Adelskreisen und am Hof beliebtes Restaurant.

Eduard Sacher ließ 1876 im 1. Bezirk auf dem Grundstück des ehemaligen Kärntnertortheaters gegenüber der Oper das Hotel Sacher erbauen.

Inwieweit Anna Sacher in die Aktivitäten ihres Mannes involviert war, ist nicht bekannt, ihre Bedeutung für das Hotel ist jedoch unbestritten. Nach Eduards Tod 1892 übernahm Anna die Leitung des Hotels, führte es mit viel Geschick und machte es zu einem der berühmtesten Häuser Europas. Das Sacher war Treffpunkt zahlreicher Persönlichkeiten aus Adel, Politik, Kunst und Kultur und wurde wegen seiner Eleganz, Exklusivität und der hervorragenden Küche weit über die Grenzen Österreichs hinaus geschätzt.

Anna Sacher war wesentlich an der Gründung der Kochschule der Gastwirte Wiens beteiligt und anfangs auch Präsidentin des Schulkuratoriums. Anna Sacher trat sehr selbstbewusst und resolut auf und prägte die besondere Atmosphäre des Hotels, in dem sie auch wohnte. Ihre Vorliebe für Zigarren und französische Bulldoggen war legendär. Sie leitete das Hotel Sacher fast vierzig Jahre bis sie sich 1929 zurückzog. Am 25. Februar 1930 starb Anna Sacher 71jährig in ihrem Hotel. Zehntausende Wiener erwiesen der berühmten ersten Direktorin des Hotels Sacher die letzte Ehre, als man sie vom Hotel zur Augustinerkirche brachte und dort einsegnete. Anna Sacher wurde auf dem Dornbacher Friedhof beigesetzt.

Für ihre Verdienste der gehobenen Wiener Gastronomie erhielt sie das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Die Republik Österreich verlieh ihr das Goldene Ehrenzeichen.